Ratgeber
Ringmagnete oder Scheibenmagnete finden vielseitig Verwendung. Sie können als einfacher magnetischer Verschluss dienen, Teil schraubenloser Befestigungssysteme sein oder für Dekozwecke zum Einsatz kommen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wo Ringmagnete vorrangig verwendet werden, aus welchen Materialien sie bestehen und worauf beim Kauf geachtet werden muss.
Abhängig von Form, Größe und Haftkraft gibt es für Magnete ein breites Einsatzspektrum: Kleine vernickelte Ringmagnete, Scheibenmagnete oder selbstklebende Magnete eignen sich beispielsweise für die Befestigung von Schildern oder Zetteln an metallenen Oberflächen. Genutzt werden sie auch als Verschluss bei Möbeln oder bei der Aufbewahrung von Werkzeugen oder Küchenutensilien.
Große superstarke Ringmagnete sind in der Medizin unentbehrlich: Ein MRT würde ohne solche Magnete nicht funktionieren. Die Elektronik kommt hingegen ohne Ferrit-Magnete nicht aus: Diese finden sich zum Beispiel in Elektromotoren, Magnetschaltern und Generatoren.
Große Neodym-Magnete mit einer hohen Haftkraft werden in Industrie und Handwerk in Sortieranlagen oder zum Anheben von schweren Lasten eingesetzt. Und schließlich lassen sich Ringmagnete zu Hause im Dekobereich oder beim Modellbau verwenden.
Magnete können in Elektromagnete und Dauermagnete unterteilt werden. Ein Dauer- oder Permanentmagnet besteht aus einer magnetischen Legierung wie Aluminium-Nickel-Cobalt oder Strontium-Ferrit.
Ein solcher Ringmagnet behält dauerhaft seine Haftkraft, eine Zufuhr von Energie ist nicht nötig. Bei einem Elektromagneten wird dagegen mithilfe einer Spule ein magnetisches Feld erzeugt. Im Inneren der Spule befindet sich meist ein Ferrit-Kern, der das Feld zusätzlich verstärkt.
Wie der Name schon andeutet, benötigt ein Elektromagnet kontinuierlich Strom, um das Magnetfeld aufrecht zu erhalten.
Es gibt viele unterschiedliche Legierungen, aus denen Dauermagneten gefertigt werden. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der gängigsten Materialien etwas näher vor: Häufig kann man im Handel den Begriff Supermagnet lesen. Damit sind in der Regel Magnete gemeint, die aus Neodym bestehen. Dieses Material weist die stärksten magnetischen Eigenschaften auf und hat einen hohen Widerstand gegen Entmagnetisierung. Die Nachteile von Neodym sind die relativ geringe Betriebstemperatur von maximal 80 °C und die geringe Beständigkeit gegenüber Korrosion, die gewöhnlich eine Beschichtung erforderlich macht. Unbeschichtete Neodym-Magnete sollten gemieden werden.
Dagegen können Ferrit-Ringmagnete bis zu einer Temperatur von 300 °C eingesetzt werden. Sie sind sehr korrosionsbeständig und zudem günstig in der Herstellung. Das Magnetfeld ist im Vergleich zu anderen Materialien allerdings relativ schwach.
Samarium-Kobalt-Magnete weisen ähnliche Eigenschaften wie Neodym-Magnete auf. Das Magnetfeld fällt etwas schwächer aus, ist aber immer noch stark ausgeprägt. Der Widerstand gegen Entmagnetisierung ist ebenfalls hoch. Dazu kommt eine Betriebstemperatur von bis zu 250 °C. Samarium-Kobalt-Magnete sind allerdings relativ teuer.
Aluminium-Nickel-Kobalt-Magnete können bis zu einer Temperatur von 525 °C eingesetzt werden und sind sehr beständig gegenüber Korrosion. Als nachteilig erweisen sich der geringe Widerstand gegen Entmagnetisierung und die höheren Anschaffungskosten.
Vor dem Kauf sollte das Einsatzgebiet des Magneten klar spezifiziert sein. Beachten Sie bei der Auswahl das Material, aus dem der Dauermagnet gefertigt wird. Neodym-Magnete sind grundsätzlich eine gute Wahl und bieten eine hohe Haftkraft, sie sind allerdings nur bis maximal 80 °C einsetzbar. Falls der Magnet bei höheren Temperaturen verwendet werden soll, stellen Samarium-Kobalt- oder Aluminium-Nickel-Kobalt-Magnete eine Alternative dar.
Hinsichtlich der Gehäuseform können Sie unter anderem aus Quadermagneten, Topfmagneten, Stabmagneten oder Magneten mit Ringform wählen. Bei einem Magnetring sind zusätzlich der Durchmesser, die Bohrung und gegebenenfalls die Senkung zu berücksichtigen. Vernickelte Magneten eignen sich aufgrund ihrer hochwertigen Optik und höheren Widerstandsfähigkeit besonders für den sichtbaren Einsatz, etwa im Bürobereich. Für Bastelarbeiten oder zur Dekoration erhalten Sie im Handel Magnete, die verchromte oder sogar vergoldete Oberflächen aufweisen.